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Kinder- und Jugendhilfe facettenreicher als erwartet

Im Rahmen der Fachveranstaltung „Traumapädagogik im Realitätscheck“ am 3. Mai 2023 im Congress-Centrum Stadtgarten in Schwäbisch Gmünd präsentierte die Franz von Assisi Gesellschaft Vielfalt beim Infomarkt der Berufe und überraschte damit so manchen Besucher.

Schwäbisch Gmünd. Humor haben, offen sein für alles, was da kommt. Ein Stück weit belastbar sein, Durchhaltevermögen haben, eigenständig sein und Beziehungen aufbauen können. Bock auf die Arbeit haben. Und nicht zuletzt flexibel, kreativ und empathisch sein. So antworteten die Mitarbeiter und Leitungskräfte der Franz von Assisi Gesellschaft im Groben auf die Frage, was man für die Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe neben der fachlichen Qualifikation mitbringen sollte.

Zu den Fragenden gehörte Loreen (17), Schülerin an einem Gymnasium für Sozial- und Gesundheitswissenschaften. „Ich kann mir gut vorstellen, später im sozialen Bereich zu arbeiten – die Kinder- und Jugendhilfe habe ich aber eigentlich bisher noch nicht im Fokus“, hatte sie noch gesagt, bevor sie den ersten von sechs Ständen im Foyer des Congress Centrums Stadtgarten ansteuerte. Dort erklärte Sozialpädagogin Ida Zeiner, „persönliches Wachstum, Wertschätzung und Anerkennung nicht nur von den Kollegen, sondern auch von außen“, sei das, was man in der Intensivpädagogik zurückbekomme. Loreen erfuhr zudem den Unterschied zwischen Intensivwohngruppen und Regelwohngruppen – erstere gehen oft mit schweren Traumata einher und sind verbunden mit intensiverer Begleitung, in letzteren sollen Kinder und Jugendliche lernen, ein normales, geregeltes Leben zu führen.

Um Hilfe zur Selbsthilfe gehe es auch bei den Ambulanten Hilfen, allerdings in vielen unterschiedlichen herausfordernden Lebenssituationen, sagte Fachdienst Melanie Mantel. Und: „Wir arbeiten viel mit Materialien.“ Sprach’s und packte mit Kollegin Caroline Barth ein Spiel aus, das besonders gut veranschauliche und spürbar mache, wie sehr es darauf ankomme, mit anderen zusammenzuarbeiten, sprichwörtlich an einem Strang zu ziehen. Sechs Menschen hielten sechs Schnüre, die allesamt in ihrer Mitte an einem Haken zusammenliefen. Gemeinsam versuchten sie, mit dem Haken einen Holzklotz anzusteuern und hochzuheben. Und waren dabei mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Außerdem war an diesem Infomarkt der Berufe alles über die Schulsozialarbeit an mittlerweile 16 Schulen zu erfahren wie auch über die beiden Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren. Und schließlich, welche Benefits die Franz von Assisi Gesellschaft ihren Arbeitnehmern zu bieten hat.

„In meine Vorstellung von Kinder- und Jugendhilfe ist nun mehr Ordnung gekommen“, sagte Loreen am Ende ihrer Tour. Was sie richtig gut gefunden habe, sei der direkte Vergleich der verschiedenen Arbeitsfelder. Und mehr noch: „Mein Interesse ist definitiv gestiegen.“

Lucas Piatti (20) aus Schorndorf resümierte indes, er sei sehr überrascht gewesen von diesem Angebot an Möglichkeiten. „Ich hatte Kinder- und Jugendhilfe niemals so facettenreich auf dem Schirm.“